Kehrspäne
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Kehrspäne
Kehrspäne kommen als Hilfsmittel beim Kehren von Fußböden zum Einsatz. Im Innenbereich verwendet man sie insbesondere auf stark beanspruchten und verschmutzten großen Flächen, etwa in Industrieanlagen, Tiefgaragen, Werkstätten, Hauseingangsbereichen, in Lagerhallen und auf Bahnsteigen. Im Außenbereich können Kehrspäne bei der trockenen Reinigung von Terrassen, prinzipiell natürlich auch auf allen durchgehend gepflasterten oder asphaltierten Wegen und Plätzen eingesetzt werden.
Im Gegensatz zu den meisten modernen Reinigungsmitteln, die ohne komplexe Chemikalien und erdölbasierte Komponenten nicht auskommen, sind Kehrspäne zwar nicht ganz so alt wie Seife, aber immerhin schon mindestens seit 100 Jahren bekannt. Bis etwa in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts waren sie auch das Reinigungsmittel der Wahl in öffentlichen Gebäuden, in Schulen und Ämtern. Heute haben sich in diesen Bereichen andere Standards durchgesetzt.
Eignung und Wirkungsweise
Kehrspäne sind prinzipiell für alle nicht textilen Böden geeignet. Sie reinigen gegossene oder gespachtelte Flächen aus Zement, Asphalt oder Magnesit, Fliesen- und Natursteinböden, Beläge aus PVC und Linoleum sowie Laminat und rohes und versiegeltes beziehungsweise lackiertes Holz. Kehrspäne sind saugfähig und haben hervorragende staub- und schmutzbindende Eigenschaften. Somit gestalten sie als Kehrhilfsmittel die wasserfreie Reinigung von Fußböden effizienter und hygienischer.
Anwendung
Die Kehrspäne werden in einem gehäuften Streifen vor dem Besen ausgestreut und dann systematisch in Bahnen über den Boden gekehrt. Haftende, hartnäckige Verschmutzungen lassen sich oft durch wiederholtes energisches Reiben mit den Kehrspänen entfernen. Die mehrmalige Verwendung ist bei wenig verschmutzten und nicht ausgetrockneten Kehrspänen kein Problem. Damit sie ihre Reinigungskraft behalten, sollten sie in fest verschlossenen Gefäßen aufbewahrt werden.
Zusammensetzung
Kehrspäne bestehen aus Sägespänen, die mit unterschiedlichen reinigungs- und pflegeaktiven Substanzen angereichert sind. In Frage kommen unter anderem Mineralöl, Bohnerwachs und Tenside. Für die bessere Verteilung der Wirkstoffe sorgen oft organische Lösungsmittel wie zum Beispiel Alkohole. Für Böden, die nicht zum Zerkratzen neigen, können den Spänen auch Sand oder Salze zugesetzt sein. Oft sind sie zur besseren Sichtbarkeit mit Lebensmittelfarbe eingefärbt, klassisch ist dabei ein intensiv grüner Farbton.
Verschiedene Kehrspäne für verschiedene Aufgaben
Kehrspäne mit unterschiedlichen Beimischungen sind auf die Reinigung und Pflege verschiedener Bodenarten spezialisiert. Alle wirken gegen Staub, Schmutz, ölige und fettige Verunreinigungen und schließen die Poren der Fußbodenoberflächen.
Neutralkehrspäne enthalten nur einen Anteil pH-neutraler Seife. Sie sind lösemittelfrei und universal einsetzbar zur Reinigung fast aller Bodenarten.
Ölkehrspäne enthalten neben der Seifenlösung einen kleinen Anteil von Fußbodenöl und organischen Lösungsmitteln. Sie sind besonders gut für Zementböden und unbehandelte Holzböden geeignet.
Wachskehrspäne sind besonders für Parkett und Linoleum geeignet. Zusätzlich zur Neutralseife enthalten sie lösemittelhaltige Wachskonzentrate (Bohnerwachs). Die bei der Benutzung von Wachskehrspänen entstehende dünne Wachsschicht zeichnet sich durch ihre Polierbarkeit aus und bietet gleichzeitig einen gewissen Schutz vor Abnutzung und erneuter Verschmutzung. Bei Verwendung feiner Besen können Wachskehrspäne auch zur Reinigung und gleichzeitigen Pflege hochwertiger Parkettböden verwendet werden.
Bei der Benutzung von Öl- und Wachskehrspänen werden entzündliche Lösemitteldämpfe frei, daher sind entsprechende Sicherheitsvorkehrungen im Sinne des Gesundheit-, Brand- und Explosionsschutzes zu treffen.
Entsorgung und Umweltbilanz
Holzspäne fallen als Abfälle der Holzindustrie an, auch enthalten Kehrspäne im Vergleich zu den meisten Reinigungsmitteln relativ wenige chemische Zusätze. Ihre Entsorgung mit dem normalen Hausmüll ist in der Regel ohne weiteres möglich, da die Lösemittel verdampfen. Sie sind biologisch abbaubar, aber auch ihre Verbrennung in Abfallverbrennungsanlagen ist unproblematisch.
Daher sind Kehrspäne recht umweltfreundlich.